Freiburg, 11.9.2011 - "Palästina, Israel, Deutschland - Grenzen der offenen Diskussion" - Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage (Zitate werden noch ergänzt)

1 Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage - Ausstellung im Foyer des Konferenzgebäudes

2 Dr. Gabi Weber (Cafe Palestine): "Am 10. Jahrestag der tragischen Ereignisse des 11. September 2001... steht fest, dass 9/11 eine Ära nicht enden wollender von der NATO und den USA finanzierter Kriege eingeleitet hat - mit Hunderttausenden unschuldig getöteter Menschen... In vielen Ländern weltweit führte und führt der angebliche Krieg gegen den Terror zu immer mehr staatlicher Überwachung..., zur Kriminalisierung des Kampfes um Gerechtigkeit und dazu, dass man uns vorschreiben möchte, was wir zu denken und zu glauben haben..."

3 Dr. Gabi Weber (Cafe Palestine):"Der durch einzelne Staaten verursachte Terror in Form endloser, ressourcenorientierter Kriege scheint keine Grenzen mehr zu kennen. Das für alle Menschen eigentlich gültige Menschenrecht der Meinungsfreiheit und freier Meinungsäußerung wird zunehmend limitiert. Diese Konferenz ist aus dem tiefen Wunsch heraus entstanden, die Grenzen der Meinungsfreiheit, denen wir alle unterliegen und die dazu führen, dass wir uns in manipulierten Lügengebilden zu verstricken drohen, aufzuzeigen"

4 Dr. Gabi Weber (Cafe Palestine): "Im Gedenken an die am 11.September 2001 und danach getöteten Menschen möchte ich Sie bitten, sich zu erheben und eine Schweigeminute einzulegen."

5 Evelyn Hecht-Galinski, Ulrike Vestring und Alan Hart

6 Alan Hart, ehem. ITN- und BBC-Korrespondent, über "Die Komplizenschaft der Mainstream-Medien in der zionistischen Unterdrückung der Wahrheit der Geschichte"

7 Ulrike Vestring (Moderation)

8 Alan Hart: "Israel ist ein Maßstab, an dem alle Juden pflegen beurteilt zu werden. Israel als jüdischer Staat ist ein Beispiel für den jüdischen Charakter... Es wäre eine tragische Ironie, wenn der jüdische Staat, der das Problem des Antisemitismus zu lösen beabsichtigte, zu einem Faktor würde, Antisemitismus entstehen zu lassen. Israelis müssen sich bewußt sein, daß der Preis für ihr Fehlverhalten nicht nur von ihnen sondern von allen Juden auf der Welt bezahlt werden muß."

9 Alan Hart: "Problem Nummer eins ist, daß aufgrund der furchteinflössenden Macht und des Einflusses der zionistischen Lobby..., unsere Führer und ihre Regierungen nie ihren Einfluß, den sie haben, nutzen, um zu bewirken oder versuchen zu bewirken, daß Israel wirklich Frieden will... Kein amerikanischer Präsident wird jemals frei sein, seinen Einfluß, den er hat, zu nutzen und zu bewirken oder versuchen zu bewirken, daß Israel wirklich Frieden will..."

10 Alan Hart: "Problem Nummer zwei ist, daß die Bürger, Wähler der westlichen Nationen, insbesondere Amerikaner, zu uninformiert und desinformiert sind... Durch die Mitschuld der Mainstream-Medien sind sie konditioniert worden von der zionistischen Propaganda, die Version der Geschichte zu glauben, die einfach nicht wahr ist."

11 Alan Hart: "Ich glaube wahrlich, daß - allgemein betrachtet - die Juden die intellektuelle Elite der westlichen Welt und die Palästinenser bei weitem die intellektuelle Elite der arabischen Welt sind. Was diese beiden Völker in Frieden und Partnerschaft zusammen tun könnten, vorzugsweise in EINEM (gemeinsamen) STAAT mit Gleichheit für Alle, ist der Stoff, aus dem wirkliche Träume gemacht sind..."

12 Evelyn Hecht-Galinski und Ulrike Vestring

13 Evelyn Hecht-Galinski, deutsche Publizistin - Tochter des ehem. Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, zum Thema "Wie viel Israel-Kritik darf es denn sein?" - "Die Zionisten und jüdischen Einwanderer scherten sich von Beginn an nicht darum, ob dort Palästinenser lebten. Die zionistische Ideologie dachte nie daran, mit den Nachbarn in Eintracht zu leben, sondern verachtete oder negierte diese Ureinwohner."

14 Evelyn Hecht-Galinski: "Warum wird das so selten thematisiert? Warum wird die Nakba gerade auch in Deutschland, dem Land der ehemaligen Täter, so selten herausgestellt und daran erinnert? Haben es nicht gerade in Deutschland die Palästinenser verdient auch als Opfer dieser Folgen des Holocaust anerkannt zu werden? Warum wird der palästinensische Widerstand gegen israelische Willkür immer als Terrorismus gebrandmarkt, israelische Terrorakte aber von Beginn an als das Recht auf Selbstverteidigung bezeichnet?"

15 Evelyn Hecht-Galinski: "Warum darf Israel unter unseren medial wohlwollenden Augen Gaza blockieren, mehr 1.5 Millionen Menschen einsperren im größten Freiluftgefängnis der Welt? Warum darf Israel täglich neue Enteignungen palästinensischen Landes vornehmen, willkürlich weiter siedeln, in Ost- Jerusalem neue Tatsachen schaffen, um so die Judaisierung und völlige Einnahme Jerusalems zu zementieren?"

16 Evelyn Hecht-Galinski: "Warum hält man in der Öffentlichkeit und den Medien immer noch am Mantra der Zweistaatenlösung fest? Warum erkennen wir nicht alle inzwischen, dass diese durch die Politik Israels, der USA und unserer Hilfe zu einer Farce geworden ist? Ist nicht Südafrika an seiner Apartheidpolitik letztendlich gescheitert? Israel ist ein Apartheidstaat, mit einer Apartheidmauer. Ich frage Sie, muss man das nicht kritisieren?"

17 Evelyn Hecht-Galinski, Ulrike Vestring und Alan Hart

18 Karin Steinbrinker

19 Alan Hart, ehem. ITN- und BBC-Korrespondent

20 Hans von Wedemeyer mit seiner Frau

21 Hans von Wedemeyer präsentiert den Reiseführer Palästina

22 Hans von Wedemeyer präsentiert den Reiseführer Palästina

23 Ken O´Keefe, irisch-amerikanischer Aktivist und ehem. US-Marine (1991 im Golfkrieg)

24 Ken O´Keefe, irisch-amerikanischer Aktivist und ehem. US-Marine (1991 im Golfkrieg)

26 Ken O´Keefe, irisch-amerikanischer Aktivist und ehem. US-Marine (1991 im Golfkrieg)

27 Ken O´Keefe, irisch-amerikanischer Aktivist und ehem. US-Marine (1991 im Golfkrieg)

28 Ramzy Baroud, palästinensische Autor und Journalist, Herausgeber des Palestinian Chronicle, per Video über "Eine Geschichte aus Gaza - die offizielle Geschichte durch erlebte und erzählte Geschichten in Frage stellen"

29 Gilad Atzmon, in Israel geborener, britischer Jazzmusiker und Schriftsteller, über "Geschichte, Wahrheit und Integrität"

30 Ramzy Baroud, palästinensische Autor und Journalist, Herausgeber des Palestinian Chronicle, per Video über "Eine Geschichte aus Gaza - die offizielle Geschichte durch erlebte und erzählte Geschichten in Frage stellen"

31 Gilad Atzmon: "Wenngleich die zionistische Ideologie sich als eine historische Erzählung präsentiert, habe ich viele Jahre gebraucht zu begreifen, daß Zionismus, jüdische Identität, Politik und Ideologie, tatsächlich ein grober, unverblümter Angriff auf die Geschichte waren... Zionismus imitiert in der Tat einen historischen Diskurs. In der Praxis widersetzt sich Zionismus... jeglicher Form historischer Diskussion. Auf diese Weise sind diejenigen, die den Zionisten und den politischen jüdischen Ideologien folgen, verdammt, sich von Humanismus, Menschlichkeit und ethischem Verhalten wegtreiben zu lassen. Solch eine Erklärung mag ein Licht werfen auf das kriminelle israelische Verhalten und die jüdische Unterstützung für Israel."

32 Gilad Atzmon: "Es ist der Mangel an einem echten historischen Diskurs, der England und Amerika davon abhält, ihre Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit zu verstehen. Wie im Fall der jüdischen 'Geschichte', bestehen amerikanische und britische Politiker auf einer banalen, binären, simplifizierenden Darstellung des Zweiten Weltkriegs, des Kalten Krieges, des Islam und der Ereignisse des 11. September. Tragischerweise sind der anglo-amerikanische Völkermord im Irak und in Afghanistan, der 'Krieg gegen den Terror' eine Fortführung unserer selbst auferlegten Blindheit. Seitdem England und Amerika versäumt haben, die notwendige Botschaft der Massaker in Hamburg, Dresden, Nagasaki und Hiroshima zu begreifen, gab es nichts, was den englisch-sprachigen Imperialismus aufhalten konnte, ähnliche Verbrechen in Korea, Vietnam, Afghanistan und Irak zu begehen."

33 Gilad Atzmon: "Und was ist mit Euch, meine lieben Deutschen? Was ist mit Eurer Vergangenheit? Seid Ihr frei, in Eure Vergangenheit zu blicken und Euer Verständnis umzubilden...? Ich denke nicht. Eure Geschichte - oder zumindest einige Kapitel Eurer Geschichte - sind versiegelt durch einige drakonische Gesetze. Folglich versucht Eure jüngere Generation nicht, die wahre ethische Bedeutung des Holocaust zu begreifen. Klar, Deutsche verstehen nicht, daß die Palästinenser tatsächlich die letzten Opfer Hitlers sind, denn ohne Hitler gäbe es keinen jüdischen Staat. Eure jüngere Generation versteht nicht, daß die Palästinenser gewiß Opfer einer Nazi-ähnlichen Ideologie sind, die sowohl rassistisch als auch expansionistisch ist."

34 Gilad Atzmon: "Laßt mich Euch einen Rat geben, wenn Ihr Euch für irgendetwas, was mit der Vergangenheit zu tun hat, schuldig fühlt: Es sollten die Palästinenser sein, denen Ihr beistehen solltet. Die Tatsache, daß Deutschland den Bezug zu seiner Vergangenheit verloren hat, erklärt ohne Frage die Komplizenschaft deutscher Politiker mit den zionistischen Verbrechen. Es erklärt gewiß, warum Eure Regierung Israel von Zeit zu Zeit mit Atom-U-Booten beliefert. Aber es erklärt auch, warum Ihr ruhig bleibt, wenn Ihr herausfindet, daß Yad Vashem auf Land errichtet wurde, das 1948 gestohlen wurde."

35 Gilad Atzmon: "Aber es geht nicht nur um Israel, Zionismus, England, Amerika und Deutschland. Laßt uns uns selbst betrachten, die Unterstützer von Gerechtigkeit in Palästina. Sogar in unserer Bewegung haben wir einige zerstörerische Elemente, die darauf bestehen, daß wir nicht wagen dürfen, unsere Vergangenheit zu berühren. In den letzten Monaten wurden das Cafe Palestine und die Organisatoren dieser Konferenz von einigen etablierten Teilen innerhalb der jüdischen 'anti'-zionistischen Bewegung unerbittlichen Angriffen ausgesetzt. Sie verlangten, daß die Konferenz mich fallen lassen sollte, weil ich ein 'Holocaust-Leugner' sei. Nutzlos zu sagen, daß ich nie den Holocaust geleugnet habe..."

36 Gilad Atzmon: "Ich bestehe jedoch darauf..., daß Geschichte ein offener Diskurs bleiben muß, Gegenstand von Änderungen und Überarbeitung. Ich lehne jeden Versuch ab, die Vergangenheit zu versiegeln, ob es sich um die Nakba, den Holocaust oder den armenischen Völkermord handelt. Ich bin überzeugt, daß ein organisches und 'elastisches' Verständnis der Vergangenheit das wahre Wesen eines humanistischen Diskurses, eines humanistischen Universalismus und einer humanistischen Ethik ist."

37 Gilad Atzmon: "Ich weiß eindeutig nicht, wie Israel vor sich selbst zu retten ist. Ich weiß nicht, wie jüdische Anti-Zionisten von ihrer jüdisch-zentrierten Ideologie zu befreien sind. Aber soweit Amerika, England, Deutschland, der Westen und wir hier heute betroffen sind, ist alles, was wir zu tun haben, zurückzukehren zu unseren wertvollen Werten der Offenheit. Wir müssen uns wegbewegen von einem restriktiven, monolithischen Jerusalem und den ethischen Geist eines pluralistischen Athen wiederbeleben."

38 Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde (Moderation)

39 Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage

40 Dr. Makram Khoury-Machool (PhD., SOAS, Universität London, spezialisiert auf internationale Medien) über "Writing The Enemy In The Words Of The Other - Manufacturing A Discourse Of The New Ghetto"

41 Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage

42 Dr. Makram Khoury-Machool

43 Dr. Makram Khoury-Machool

44 Dr. Makram Khoury-Machool

45 Keramik aus Palästina

46 Ausstellung im Foyer des Konferenzgebäudes

47 Keramik aus Palästina

48 Ausstellung im Foyer des Konferenzgebäudes

49 Keramik aus Palästina

50 Konferenzort Bürgerhaus Zähringen

51 Alan Hart

52 Konferenzort Bürgerhaus Zähringen

53 Alan Hart

54 Konferenzort Bürgerhaus Zähringen

55 Marcello Faraggi präsentiert das DVD-Projekt "Der Überfall" über die erste Friedensflotille nach Gaza

56 Marcello Faraggi präsentiert das DVD-Projekt "Der Überfall" über die erste Friedensflotille nach Gaza

57 Dr. Samir Abed-Rabbo, palästinensischer US-Amerikaner, geboren in einem Flüchtlingslager in Jerusalem, macht in seinem Vortrag über "Bürgerrechte in den USA nach dem 11. September 2001" eine Behauptung, die nicht als erwiesen gelten kann, zur Grundlage seiner Betrachtungen: "Die Anschläge auf das WTC vom 11. September durch muslimische (!) Individuen waren ein krimineller Akt, der tief greifende Folgen für die Muslime, die USA und die Welt hat..."

58 Gilad Atzmon

59 Dr. Samir Abed-Rabbo: "Im Gefolge des 11. September wurde die Bush-Admistration in extremer Weise Teil der Speerspitze beim Angriff auf und bei der Aushöhlung all der gesetzlichen Rechte und Sicherheitsvorkehrungen. Beginnend mit dem USA Patriot Act, war die Bush-Administration wesentlich beteiligt beim Griff nach Polizeibefugnissen, was lange vor dem 11. September 2001 angestrebt und verschmäht worden war."

60 Gilad Atzmon

61 Dr. Samir Abed-Rabbo: "Was passiert, ist eine allumfassende Regierungskampagne, die verfassungsmäßigen bürgerlichen Freiheiten zu untergraben. Der Angriff von Regierungen auf abweichende politische Meinungen und freie Rede, die Bespitzelung von Gruppen und Organisationen ohne glaubhaften Grund..., ins Visier nehmen von Menschen aufgrund ihrer Ansichten..."

62 Ibrahim el-Zayat, Professor für Islamische Studien, über "Antisemitismus und Islamophobie"

63 Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage

64 Ibrahim el-Zayat

65 Dr. Samir Abed-Rabbo

66 Ken O´Keefe

67 Stefanie Landgraf präsentiert das Projekt "Wir weigern uns, Feinde zu sein - Deutsche Jugendliche unterwegs im Krisengebiet Nahost"

68 Stefanie Landgraf präsentiert das Projekt "Wir weigern uns, Feinde zu sein - Deutsche Jugendliche unterwegs im Krisengebiet Nahost"

69 Dr. Tilman Lüdke (Moderation)

70 Vortrag "Fakten und Erzählungen aus Gaza"

71 Sameh Habeeb, palästinensischer Journalist aus dem Gaza-Streifen, über "Fakten und Erzählungen aus Gaza"

72 Vortrag "Fakten und Erzählungen aus Gaza"

73 Sameh Habeeb

74 Vortrag "Fakten und Erzählungen aus Gaza"

75 Dr. Tilman Lüdke (Moderation)

76 Vortrag "Fakten und Erzählungen aus Gaza"

77 Ken O´Keefe, irisch-amerikanischer Aktivist und ehem. US-Marine (1991 im Golfkrieg), über "Grenzen der Diskussion - Praktische Lösungen für Selbstbestimmung in Palästina"

78 Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage

79 Ken O´Keefe

80 Ken O´Keefe

81 Ken O´Keefe

82 Dr. Gabi Weber (Cafe Palestine)

83 Ken O´Keefe

84 Evelyn Hecht-Galinski

85 Ken O´Keefe

86 Konferenz im Rahmen der Palästina-Tage

87 Ken O´Keefe

88 Gilad Atzmon und das Team von Cafe Palestine

89 Team von Cafe Palestine

90 Gilad Atzmon, in Israel geborener, britischer Jazzmusiker und Schriftsteller
Auftritt von Vertretern des US-israelischen Imperialismus anläßlich der Palästina-Tage
Video des Vortrags von Ken O'Keefe